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Worauf es wirklich ankommt

Geschrieben von Admin | 03.12.2025 09:44:47

Der Zauber der Weihnachtszeit

Die Weihnachtszeit hat eine besondere Art, uns zu berühren. Sie bringt Licht in dunkle Tage, weckt Erinnerungen und erschafft Momente, die sich tief in uns verankern.
Gleichzeitig legt sie offen, wie es in uns aussieht. Denn Weihnachten verstärkt, was in uns ohnehin da ist: Freude, Dankbarkeit, aber auch Stress, Überforderung oder das Gefühl, funktionieren zu müssen.
Damit wird klar: Weihnachten ist nicht nur ein Fest, es ist ein Spiegel.
Und dieser Spiegel lädt uns jedes Jahr aufs Neue ein, bewusster zu werden.

Viele haben ein Bild im Kopf, wie Weihnachten „richtig“ sein sollte: friedlich, harmonisch, perfekt inszeniert. Doch dieses Ideal stammt selten aus der Realität. Es speist sich meist aus Kindheitserinnerungen, Filmen, Werbung oder sozialen Vergleichen. Wenn wir versuchen, einen perfekten Ablauf zu erschaffen, verlieren wir oft genau das, was wir uns eigentlich wünschen: echte Verbindung und innere Ruhe.

Ein perfektes Weihnachten entsteht nicht durch makellose Abläufe, sondern durch authentische Momente.

Was sich in den Wochen vor Weihnachten zeigt, ist selten dem Fest selbst geschuldet. Oft offenbart es vielmehr unsere alltäglichen Muster: Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen, der Wunsch, es allen recht zu machen, oder die Tendenz, uns selbst hintenanzustellen. Weihnachten wirkt hier wie eine Lupe. Und gerade deshalb ist diese Zeit eine wertvolle Chance zur Reflexion.

Ein zentraler Wert, der Weihnachten seine Bedeutung gibt, ist Präsenz.
In einer Welt, in der wir mit einem Bein ständig im nächsten Termin stehen, ist sie ein echtes Geschenk. Präsenz heißt, bewusst im Moment anzukommen – beim Gespräch mit der Familie, beim Anblick der Kerzen, beim Klang der Musik. Oft braucht es dafür nicht mehr als ein paar tiefe Atemzüge. Präsenz schafft Nähe. Und sie schenkt uns das Gefühl, nicht nur anwesend zu sein, sondern wirklich da.

Ein weiterer wichtiger und sehr wichtiger Aspekt ist Dankbarkeit. Sie wirkt wie ein innerer Kompass, der uns zurückbringt zu dem, was wesentlich ist. Dankbarkeit muss nicht groß zelebriert werden. Manchmal zeigt sie sich in einem Gedanken, einem Blick oder einer kleinen Geste. Besonders in der Weihnachtszeit lohnt es sich, die Aufmerksamkeit auf das zu richten, was bereits da ist, statt auf das, was fehlen könnte. Dankbarkeit nimmt Druck und schafft Weite. Sie lässt uns erkennen, dass wir oft viel mehr haben, als wir im Alltag sehen.

Ebenso entscheidend ist die Verbindung zu anderen und zu uns selbst.
Beziehungen treten deutlicher hervor:
Wo stehen wir?
Was tut uns gut?
Was möchten wir pflegen?
Verbindung entsteht durch kleine Dinge: durch Zuhören, gemeinsame Rituale oder ehrliche Gespräche. Sie entsteht dort, wo wir uns trauen, nicht perfekt zu sein.

Doch diese Verbindung gelingt nur, wenn wir gut für uns sorgen. Selbstfürsorge ist ein oft unterschätzter Bestandteil der Weihnachtszeit. Viele versuchen, alles möglich zu machen und vergessen dabei sich selbst. Aber Selbstfürsorge ist kein Rückzug, sondern eine Form der Stärke. Sie bedeutet, Pausen zuzulassen. Grenzen zu setzen. Erwartungen loszulassen, die nicht die eigenen sind. Nur wer gut für sich sorgt, kann mit echtem Herzen geben.

Zwischen den Jahren entsteht dann ein besonderer Raum, ein Moment der Ruhe, der sich in keinem anderen Teil des Jahres so leicht zeigt. In diesem Raum liegt das Potenzial für Klarheit. Es lohnt sich, hier einen Blick nach innen zu werfen:

  • Was hat mich dieses Jahr wachsen lassen?

  • Was darf ich loslassen?

  • Was möchte ich mit ins neue Jahr nehmen?

Diese Fragen haben Kraft. Sie bringen Ordnung in Gedanken und Emotionen und schaffen Bewusstsein für den eigenen Weg. Klarheit entsteht nicht im Lärm, sie entsteht in der Stille.

Wenn man all diese Elemente zusammennimmt, zeigt sich der Kern der Weihnachtszeit: Sie ist eine Einladung.

Eine Einladung zu mehr Bewusstsein, mehr Ruhe, mehr Tiefe. Sie erinnert uns daran, dass das Wesentliche nie laut ist. Es zeigt sich in einer stillen Geste, in einem Lächeln, in einem Moment echter Nähe. Und vielleicht ist das das größte Geschenk dieser Zeit: die Möglichkeit, sich selbst wieder ein Stück näherzukommen.

Die Schönheit der Weihnachtszeit liegt nicht im reibungslosen Ablauf, sondern in ihrer Menschlichkeit. Sie liegt in Momenten, die uns bewegen. In Erkenntnissen, die uns stärken. Und in einem Gefühl, das bleibt, wenn alles andere längst vergangen ist.

Genießt die Vorweihnachtszeit und nehmt euch Zeit für euch und eure Persönlichkeit.